Corona-Virus: Und Geschichte wiederholt sich doch

Noch ist nicht abzusehen, wie gut Hamburg mit der weltweiten Herausforderung Corona-Virus fertig werden wird.
Ein Blickt in die Hamburger Geschichte zeigt:
Vieles kommt einem heute seltsam bekannt vor, liest man Artikel über die Cholera-Epidemie von 1892.
Erschienen ist der Artikel Die Cholera in Hamburg 1892 in der "Zeitschrift für Trauerkultur".

Atemschutzmasken ausverkauft

Folgend ein paar Zitate welche so oder sehr ähnlich auch in heutigen Zeiten zu lesen sind.

Schulen schliessen und die Wirtschaft schützen?

Über die Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche informierten die Tageszeitungen. Die Schulen wurden geschlossen, und Veranstaltungen wurden untersagt. Vor allem ging es immer wieder um Desinfektionsmaßnahmen, um weitere Ansteckungen zu unterbinden.
Immer wieder wurde in den Zeitungen der Vorwurf erhoben, der Senat habe die mögliche Ursache der ersten Todesfälle aus Sorge um die Auswirkungen auf die Wirtschaft zu lange verheimlicht.

Das Eppendorfer Krankenhaus spielte auch damals eine zentrale Rolle bei der Bekämpfung der Epidemie:

Da Hamburg im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrfach von Epidemien heimgesucht worden war, hatte man bei der Planung des neuen Eppendorfer Krankenhauses auch eine entsprechende Abteilung vorgesehen, deren acht Pavillons mit 120 Betten 1885 fertiggestellt waren.
Doch zeigte sich, dass die Kapazitäten bei weitem nicht ausreichten. Und das betraf nicht nur die Unterbringung. Es fehlte auch an Transportmitteln, Ärzten und Pflegepersonal.
Die beiden staatlichen Krankenhäuser, St. Georg und Eppendorf, mussten die Cholera-Kranken aufnehmen. Sie verfügten zusammen über 3 820 Betten, die überwiegend mit "normalen" Patienten belegt waren.

Einer der herausragenden Ärzte damals war Robert Koch, nach dem heute das Robert-Koch-Institut benannt ist.
Ob es auch 2020 auch in Hamburg wieder zu eilig aufgebauten Feldlazaretten kommen wird?

Auch an den Standorten einiger anderer Krankenhäuser, und es wurde von der Armee ein Feldlazarett angefordert und am Blumenweg – heute Curschmannstraße – südlich vom Eppendorfer Krankenhaus eingerichtet. Es bestand aus 6 Baracken und 35 Zelten und verfügte über 500 Betten.

Schätzungen gehen von ca. 10.000 Toten durch die Cholera-Epidemie in Hamburg aus.

Es ist empfehlenswert den Artikel Die Cholera in Hamburg 1892 vollständig zu lesen.
Sie erfahren z.B. wo das Denkmal für die damaligen Opfer zu sehen ist.

23.03.2020

Moin - hier Stephan aus Hamburg

Portrait Stephan Rothe

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